NGO (Pro Klimaschutz)

Ihr vertretet die Positionen der Nichtregierungsorganisationen (NGO - non governmental organisations), die sich für radikale Klimaschutzziele aussprechen. Zu derartigen Gruppen zählt im Rahmen dieses Spiels unter anderem Greenpeace oder die Gesellschaft für bedrohte Völker.

Eure Aufgabengebiete umfassen:

  • Ihr seht Euch selbst als Fürsprecher von Menschen, die auf der internationalen Bühne auf Grund ihrer geringen Macht (ökonomisch, politisch) kein Gehör finden.
  • Ihr gebt "der Umwelt" oder "dem Klima" eine Stimme - vor allem auch, indem ihr abstrakte, hoch-wissenschaftliche und theoretische Gedankengänge (z.B. des IPCC) in eine Form bringt, die Jedermann versteht.

Ihr übt demnach Druck aus, auf Politiker/innen und Wirtschaftsunternehmen, indem ihr Protestaktionen plant und durchführt, die die Aufmerksamkeit der Medien und der Menschen finden. Dazu stehen Euch unter anderem die folgenden Mittel zur Verfügung:

  • Kontakte zu Regierungsmitgliedern suchen und diese in deinem Sinne beeinflussen – z.B. öffentliche Verhandlungen der Regierung im Plenum einfordern.

  • Kontakt zur Presse aufnehmen und Deine Meinung schildern

  • Demonstrationen: Plakate, Spruchbänder, Sit-in, Die-in, Flashmobs etc.pp.

  • ... weitere Partizipationsformen, insbesondere offensichtlich illegale Formen, sind mit der Spielleitung abzusprechen.

Materialienauswahl

Viele Gebiete - nicht nur die immer wieder genannten Inselstaaten im Pazifik, die auf Grund des steigenden Meeresspiegels im Meer versinken - sind aufgrund des Klimawandels akut bedroht: Die durch den Klimawandel verursachten Veränderungen der Umwelt verändern die natürlichen Lebensgrundlagen und bedrohen die Gesundheit und Existenz der Menschen. Immer häufiger gelingt es den Menschen nicht mehr, sich an neue Bedingungen anzupassen - sie flüchten. Zurück bleibt jedoch nicht nur die Heimat und damit die kulturelle Verwurzelung der Menschen. Studien gehen davon aus, dass die Zahl der Klimaflüchtlinge innerhalb der kommenden 30 Jahre auf eine Zahl zwischen 200 Millionen und einer Milliarde Menschen ansteigen könnte. Der Klimawandel ist damit zu einer ernsten Gefahr für die Menschenrechte geworden und auf Grund der durch ihn ausgelösten Migrationsströme auch eine Gefahr für die sich sicher fühlenden Länder auf der Nordhalbkugel der Erde.

  • Mit dem Klimawandel verwandelt sich das Ökosystem, traditionelle Nahrungsketten werden unterbrochen.
  • In Afrika und Asien verschlimmern die extremen Wetterschwankungen das Wasserproblem. Langfristige Dürreperioden und Überschwemmungen wechseln sich ab und rauben den Menschen die Chance zur Anpassung.
  • In der Arktis bedroht die Eisschmelze die Lebensgrundlage von indigenen Menschen: Die ehemals sicheren Wege über die Eisflächen sind nicht mehr zu überqueren - sie begeben sich in Lebensgefahr. Es kommt zu Küstenerosionen, Dörfer verschwinden in den Fluten der arktischen See.
  • Die vom Eis frei werdenden Land- und Seegebiete in der Arktis werden für die anliegenden Länder zum potentiellen Kriegsfeld der Zukunft. Die Verteilung der jetzt wesentlich leichter erschließbaren, großen Rohstoffvorkommen ist unklar. Der steigende Verkehr auf den eisfreien Seewegen führt zu einer zunehmenden Verschmutzung der See.
  • Schon lange bevor Inselstaaten im Pazifik tatsächlich im Meer verschwinden, wird das Leben dort unmöglich. Salziges Meerwasser sickert langsam ins Grundwasser und verunreinigt die Trinkwasserreserven. Damit ist Landwirtschaft dort nicht mehr möglich.
  • Bis zum Jahre 2020 werden schätzungsweise weitere 50 Millionen Menschen aufgrund des fortschreitenden Klimawandels unter Hunger leiden. Dem afrikanischen Kontinent drohen Rückgänge der Ernten von bis zu 50 Prozent bis zum Jahre 2050, in Asien sind es 30 Prozent.
  • Bei einem weiteren Anstieg der Meerestemperatur sterben die Korallenriffe, die Heimat von ca. 25 Prozent aller Fischbestände. Etwa eine Milliarde Menschen weltweit leben vom Fischfang.
  • Der Verlust von Gletschern und Dauerschnee auf Berggipfeln hat erhebliche Folgen für die Wasserversorgung von über einer Milliarde Menschen, die direkt vom Schmelzwasser abhängig sind. Gleichzeitig werden Trinkwasserreserven durch einsickerndes Salzwasser und Überschwemmungen verunreinigt.
  • Krankheiten können sich leichter ausbreiten. Der Anstieg der Durchschnittstemperatur und die Ausweitung von Überschwemmungsgebieten begünstigt außerdem die Verbreitung von Tropenkrankheiten wie Malaria in ganz neuen Regionen.
Überarbeitete Vorlage: (C) GFBV [13.09.2010]

Um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen, brauchen wir eine völlig andere Energiepolitik. Ziel ist eine Energieversorgung auf Basis der klimafreundlichen Erneuerbaren Energien. Auf dem Weg zur vollständigen Energieversorgung durch Sonne, Wind, Wasser, Erdwärme und Biomasse müssen wir zunächst alle Einsparmöglichkeiten und Effizienzpotenziale nutzen: Gebäude müssen so gut gedämmt werden, dass sie kaum mehr beheizt werden müssen, was bei Neubauten schon problemlos möglich ist. Beim Verkehr müssen öffentliche Verkehrsmittel gefördert, neue Mobilitätskonzepte erdacht werden und der Treibstoffverbrauch von Fahrzeugmotoren drastisch reduziert werden. Effiziente Techniken gibt es schon, trotzdem werden bislang kaum sparsame Motoren produziert. Strom sollte nur noch mit der effizienten Technik der Kraft-Wärme-Kopplung produziert werden, die gleichzeitig auch Wärme liefert und so eine doppelte Energieausbeute möglich macht. Besonders der Ausbau von Nahwärmenetzen ist hierfür wichtige Voraussetzung. Unsere Energieversorgungsstruktur auf der Basis von wenigen großen Kohle-, Atom- und Gaskraftwerken muss dezentraler werden und einem intelligenten Mix von Erneuerbaren Energien weichen, der von virtuellen Schaltzentralen gesteuert wird.

(C) Greenpeace [13.09.2010]
Zuletzt geändert: Samstag, 18. September 2010, 15:42